Elterliche Lernbegleitung: erster Grundtvig Workshop mit berührendem Erfolg

20 TeilnehmerInnen, 10 Länder, 5 Tage: Der erste Grundtvig Workshop von CONEDU und LIMINA war ein berührender Erfolg. I have learnt – I am learning – My child is learning. Understanding learning biographies to better facilitate learning of others. Unter diesem Titel luden Wilfried Hackl (CONEDU), Paola Bortini und Peter Hofmann (Limina) im April/Mai des heurigen Jahres Eltern aus ganz Europa zu einem Grundtig Workshop nach Judenburg/Österreich ein.

Dem Ruf waren 80 InteressentInnen gefolgt, von denen 20 letztlich mit Förderung der Europäischen Union zur Teilnahme eingeladen werden konnten. Im Kern stand die Frage nach elterlicher Lernbegleitung für Kinder im Pflichtschulalter, wobei Lernen als Prozess verstanden wurde, der schulisch-organisiertes Lernen bei weitem überschreitet.

Die inhaltliche Auseinandersetzung begann mit einer Auswertung der eigenen Lernbiografie und einem Input darüber, was Lernen beeinflusst und wovon es abhängt. In weiterer Folge wurde das Verhältnis von Schule-Eltern-Kindern näher beleuchtet, um gegenseitige Erwartungen zu identifizieren und den eigenen Handlungsraum zu bestimmen.

Die 16 Frauen und 4 Männer der Gruppe, allesamt zwischen Anfang 30 und Mitte 40 Jahren alt, dokumentierten ihre persönlichen Erkenntnisse mit großer Begeisterung und Eifer in einem eigenen „Learning Achievement Book“. Zusätzlich wurden kleine Austauschgruppen eingerichtet.

Im Rahmen der Zwischenevaluation wurden Themeninteressen für das weitere Programm abgefragt. Dies führte zur Weiterarbeit in Workshopgruppen, unter denen die TeilnehmerInnen frei wählen konnten:

  • Autonomie und Selbstbewusstsein,
  • Motivation und Lernschwierigkeiten,
  • Sinnvolle (Lern-)Spiele,
  • Lerntheorien und was sie erklären,
  • Umgang mit Belohnung und Bestrafung und
  • Internet- und Mediennutzung.

Der Abschlusstag diente der Auswertung der Workshoperfahrungen, die in die höchst vergnügliche Erstellung und Vorführung von selbst produzierten Videodokumentationen einflossen. Das Programm endete schliesslich mit der Vorbereitung des Lerntransfers und persönlichem Feedback aller für alle.

Der Workshop war für alle Beteiligten, TeilnehmerInnen ebenso wie TrainerInnen, eine berührende Erfahrung. Wenn es um die Begleitung des Lernens unserer Kinder geht, ist unsere eigene Entwicklung und Lerngeschichte massiv angesprochen. So wurde die Woche für viele zu einer wahrhaft bewegenden Lernerfahrung.

Was wir vor allem gelernt haben ist,  dass drei Ebenen für elterliche Lernbegleitung von besonderer Bedeutung sein können:

  1. Kinder emotional zu unterstützen
  2. die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kinder zu fördern und
  3. Kindliche Lernaktivitäten gezielt durch förderliche Rahmenbedingungen zu strukturieren.

Unsere PartnerInnen

Was sagen unsere PartnerInnen über diesen Workshop?

„Die Europäischen Schlüsselkompetenzen für Lebenslanges Lernen beschreiben Lernkompetenz als eine wesentliche Grundlage der gesellschaftlichen Partizipation sowie der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Nicht nur das schulische Umfeld, auch das Elternhaus prägt das Lernverhalten von Kindern wesentlich. Eltern können das Lernen von Kindern fördern, aber durch Übertragung unreflektierter Lernerfahrungen oder mangelndes Wissen über Lernvorgänge auch beeinträchtigen. Für PädagogInnen gibt es eine Reihe von Fortbildungen hierzu, doch Eltern haben selten oder nie Gelegenheit, sich systematisch mit ihrer Funktion als LernbegleiterInnen auseinander zu setzen.“

Unser Grundtvig Workshop war eine hervorragende Gelegenheit für eine solche Auseinandersetzung. Danke Paola Bortini und Peter Hofmann von Limina für die Idee zu diesem Kooperationsprojekt!

Grundtvig-Workshop „I have learnt – I am learning – My child is learning. Understanding learning biographies to better facilitate learning of others” Funded by the Lifelong Learning Programme of the European Union. Reference number: 2012-1-AT1-GRU13-07577 | GZ 450/021/12